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A UNIVERSAL OPINION by tanz nrw 23 at Fabrik Heeder

Westdeutschzeitung

Christian Oscar Gazsi Laki

 

 "(...) Am Abend dann durfte das Krefelder Publikurn die Performance der Kölner Compagnie Species/Carla Jordäo erleben, die nicht nur mit einem reizvollen Konzept entzückte, sondern dank drei hervorragender Performer auch in der Ausführung beeindrucken konnte. Sowohl der für den erkrankten Jan Möllmer eingesprungene Mohamed Moodimbi als auch die sehr kraftvoll und virtuos agierende Elsa Artmann und der mit wunderbarem auch schauspielerischem Talent gesegnete Kenji Shinohe verwirklichten die Ideen der Produktion gekonnt. “A Universal Opinion”, so der Name der Performance, ist Teil einer 2019 begonnenen Serie, die unter dem Schlagwort “Universal" als eine Reflexion über soziale Machtsysteme, aber auch Normen der zivilisatorischen Gesellschaft zu verstehen ist. Die These, dass der Mensch, sein Körper, “kulturellen Schematisierungen von Haltungen und Bewegungen” unterworfen ist, steht am Anfang. Gefangen in ihren “Anzügen” in einer Erstarrung von “zivilisierter” Haltung und normierter Rolle stehen die drei Performer da. Aufmüpfigkeit eines erwachenden inneren Widerstands gegen das Posieren im Norm-System wird durch sofortige Korrektur - auch durch eigene Zensur der Geste - reguliert. Das ganze Leben ist ein Laufsteg, wenn man es so möchte. Somit ist auch bei dieser Performance ein Laufsteg inmitten der Bühne aufgebaut. Davon links und rechts sitzen Teile des Publikums, die die Verwandlungen auf der Bühne beobachten können. Es kommt zu einer zunehmenden Auflösung. Die Performer befreien sich aus ihrem starren “Posing”, suchen offenbar nach Möglichkeiten der Entwicklung. Zuerst wird wohl eines der sprechendsten Symbole der Zivilisation abgestreift, der Schuh; weitere folgen. Die Performer entkleiden sich und geben den Blick frei auf einen, mit Musikelphaser-Print bedruckten, Bodysuit. Es kommt zu chaotischer Deregulierung, energiereich, wild, irgendwo zwischen Rave, Zombie-Film und Urban-Dance. Emotionen brechen sich Bahn, alles stürzt zusammen. Dann gewinnt die Stimme, die Sprache, der ewige Fluss der “Gedanken”, die Oberhand. Atemios vorgetragen von Artmann mischen sich Reflexionen, auch humorige, mit Assoziationsketten, die dann am Ende doch wieder in eine neue freie “Sprache” des Körpers führen? Und mehr? Beeindruckende Arbeit.”

 

 

A UNIVERSAL POSITIVITY 2023

https://www.tanzweb.org/koeln-bonn/nachtkritiken-koeln-bonn/a-universal-positivity-2 

Thomas Linden

 

"(...) Tanz, Performance und Theater verschmelzen in dieser Inszenierung auf überzeugende Weise. Die Sprache der Körper zu beobachten, sowohl in der Geste der gepflegten Kommunikation als auch im Aufschrei der Verzweiflung über die Ohnmacht unterdrückter Gefühle, ist Teil kritischer Zeitgenossenschaft. In vielen aktuellen Produktionen bleibt die politische Dimension des Tanzes nur programmatische Behauptung. Carla Jordão gelingt es hingegen mit dieser intelligenten Choreographie, uns vor Augen zu führen, wie brillant die Tanzkunst gerade heute als Erkenntnisinstrument funktionieren kann."

 

 

 

 

Laudatio Kölner Tanztheaterpreis 2019“

Jurymitglied Dr. Rita Kramp

 

 „Wer eine Arbeit der Choreographin Carla Jordão besucht, darf sicher sein: es wird getanzt. Und zwar bis in jede Faser des Körpers. Carla Jordão oszilliert in ihren Choreographien zwischen großem Gestus und kleinstem Zittern, zwischen verdichteter Konzentration und rascher Bewegungsfolge, zwischen dunkler Beklemmung und fröhlicher Leichtigkeit. Sie hat keine Angst vor der Inszenierung des Körpers, sie zeigt offensiv die vielseitigen Ausdrucksmöglichkeiten der tänzerischen Bewegung, die emotionalen Zugang zu intellektuellen Zuständen ermöglicht, die den Raum buchstäblich begreifbar macht, die ein Hörerlebnis von Musik, Sound, Geräuschen entstehen lässt, das zu Irritationen und Überraschungen führt. Sie zeigt den tanzenden Körper in einer Vielfalt von Facetten, die in Soli, Duos oder auch Gruppenchoreographien sowohl den konkreten Raum erfahrbar machen als auch zu einer Bilderwelt im Kopf des Zuschauers führen, die ihn noch lange begleiten.“ (…)

 

 

https://www.choices.de/koelner-tanz-und-theaterpreise-2019-1

"Mit dem Tanztheaterpreis wurde „A Universal Weakness“ von Choreografin Carla Jordão (37) ausgezeichnet. Die Kölner Koproduktion mit der Almada Dance Company in Portugal, die den Optimierungswahn und das Streben nach Einzigartigkeit aufs Korn nimmt, war im Juli in der TanzFaktur gezeigt worden. Ein Jurymitglied lobte den „absurden Umgang mit einem intellektuellen Thema“ und den Minimalismus: Die Cheoreografin habe sich „allein auf ihr Handwerk verlassen“. Das Stück wird am 20.12. bei Barnes Crossing zu sehen sein."

                                                                                     

 

A UNIVERSAL WEAKNESS 2019

 

Melanie Suchy

 

„Schwäche Lächeln“ – Mit A universal weakness zeigt die Kölner Choreografin Carla Jordão ihr erstes großes Duo. (…) Carla Jordão hat schon etliche kleinere Stücke gemacht, darunter 2018 eines über „Needless Nedless“ der Künstlerin Mary Bauermeister, hat auch bereits kleine Preise gewonnen. Mit A universal besiegt sie die Kleinheit.(…)

 

 

Under water in a virtual room 2018

 

Thomas Linden

 

„Kaum sind die ersten Klänge zu hören, stellt man sich die Wellen und den Wind vor. Debussys „La mer“ kurbelt die Bildproduktion unserer Fantasie an. Die Tänzerin zirkelt für „under water in a virtual room“ das Aktions-Areal in der Tanzhalle von Barnes Crossing mit rotweißem Streifenband ab und installiert das Klavier als wichtigsten Protagonisten in dieses Geviert. Während das Duo Crommelynck im Hintergrund Debussys Musik interpretiert, bietet Jordão Humorvoll-konzentrierte Bewegungsfolgen, die Schwerelosigkeit und Widerstand des flüssigen Elements spürbar werden lassen. Eine feine Tanz-Miniatur gelingt mit ihrem Solo.“

 

 

Delimited expanding mass 2017

Anne Abelein

 

„Dem Modern House Dance oder „Voguing“, widmet sich Carla Jordão aus Portugal in „Delimited expanding mass“, das sie Eray Gülay aus DE auf seinen Wunsch auf den Leib geschneidert hat. Jordão und Gülay spielen virtuos mit linearen, abgewinkelten Körperformen, die sie den schreitenden und posierenden Models der 1980er Jahre entlehnt haben, und verfremden diese.

 

 

Projections of the unconscious 2016

 

Lara Sagen

 

„Für die gebürtige Portugiesin Carla Jordão stellen Werke der bildenden Kunst den Ausgangspunkt für ihre Produktion „Projections of the unconscious“ dar. Durch ruckartige und immer energischere Bewegungen befreite sie ihre Tänzer an diesem Abend aus der Starre und ließ sie nach und nach zum Leben erwachen.“

 

 

Drafting Plan 2015

Tanzweb

 

„Drafting Plan“: ein starkes Konzept und dessen choreografische Umsetzung. Der Tanz bewegt sich zwischen Gleichzeitigkeit und Differenz und wir sehen eine großartige Kombination von Präzision, Detail und Charaktertiefe.“

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